Dach

Dach- und Fassadenbegrünung


Eine Dach- oder Fassadenbegrünung sieht nicht nur schön aus, sondern bietet auch vielfachen Nutzen. Extensive oder intensive Begrünungen können auf Carports oder auf Dächern bezaubernde Blütenmeere bilden.

Dachbegrünung

Fassadenbegrünung

Kosten und Förderprogramme

Die Kosten für eine Dachbegrünung sind sehr unterschiedlich. Der reine Materialwert ohne Pflanzen beträgt für die extensive Dachbegrünung eines Garagendaches rund 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Intensive Begrünungen sind etwa doppelt so teuer.

Viele Kommunen zahlen jedoch Zuschüsse von 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter begrünter Dachfläche oder übernehmen pro-zentuelle Anteile der Kosten. Wer ältere Gebäude saniert und dabei Dachbegrünungen einsetzt, kann diverse Förderprogram-me, zum Beispiel aus dem Bereich "Wohnraum modernisieren", nutzen. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden günstige Finanzierungen angeboten. Eine Ersparnis bieten viele Gemeinden zudem dadurch, dass Dachbegrünungen als Ent-siegelungsmaßnahmen anerkannt und mit günstigeren Abwassergebühren belohnt werden.

KfW Infoblatt

Dachbegrünung von extensiv bis intensiv

Als extensive Dachbegrünungen bezeichnet man 6 bis 20 cm hohe Systeme, die mit robusten, niedrigen Stauden wie Mauerpfeffer und Hauswurz bepflanzt werden. Sie sind begehbar, um gelegentlich nach dem Rechten sehen und die Pflanzen pflegen zu können. Bei der intensiven Dachbegrünung ermöglichen Aufbauten zwischen 12 und 40 cm Höhe, dass größere Ziergräser, Stauden, Sträucher und kleine Bäume wachsen können.

Vor der Entscheidung für eine Dachbegrünung muss man die statische Tragfähigkeit des Gebäudes mit dem Architekten oder Bauträger klären. Eine extensive Dachbegrünung beschwert das Dach um rund 40 bis 150 kg pro Quadratmeter. Intensivbegrünungen beginnen bei 150 kg und können das Dach mit großen Pflanzgefäßen für Bäume punktuell auch mit über 500 kg belasten.

  • Weitere Vorteile einer Dachbegrünung
    • Pflanzen auf dem Dach reinigen die Luft, da sie Feinstaub und Luftschadstoffe herausfiltern und zugleich Sauerstoff produzieren. 
    • Das Substrat speichert Regenwasser und entlastet die Kanalisation. 
    • Im Winter wirken Dachbegrünungen wie eine zweite isolierende Haut und helfen Heizenergie zu sparen. 
    • Im Sommer halten sie die darunterliegenden Räume kühler, da auf der bepflanzten Dachfläche Feuchtigkeit langsamer verdunstet und die Pflanzen schattierend wirken. 
    • Gründächer sind auch lärmreduzierend.

Jedes Gründach besteht aus mehreren Schichten. Zuunterst trennt eine Lage Vlies das vorhandene Dach vom neuen Dachgarten-Aufbau. Über das Vlies wird eine wasserdichte Schutzfolie mit 20 Jahren Haltbarkeitsgarantie verlegt. Wer möchte, kann zusätzlich eine Wurzelschutzfolie einziehen. Darauf kommt eine Speichermatte in Kombination mit einer Drainageschicht. Sie dient dazu, einerseits Wasser zu speichern, andererseits überschüssiges Regenwasser in die Regenrinne abzuleiten. Ein Vlies als feinporiger Filter verhindert, dass ausgewaschene Substratpartikel die Drainage mit der Zeit verstopfen.

Das speziell gemischte, ungedüngte Substrat für die Begrünung von Dächern ist leicht und durchlässig. Luftige Materialien wie Lava, Bims oder Ziegelsplitt sorgen für eine optimale Belüftung und Entwässerung. Der Humusanteil der Gründach-Erde beträgt nur 10 bis 15 %.

Für die Bepflanzung von Flachdächern gibt es einige anspruchslose Pflanzen zur Auswahl. Für extensive Dachbegrünungen haben sich sogenannte Sedum-Mischungen bewährt.  Die einfachste Methode ist es, kurze Triebstücke dieser Pflanzen als Schnittgut auf der Erde der Gründächer auszustreuen (Sprossenmischungen).  Alternativ kann man Flachballenstauden pflanzen. Hierbei handelt es sich um Pflanzen, die in sehr flachen Gefäßen angezogen und gepflanzt werden und deshalb nicht in die Tiefe wurzeln.

Je höher der Erdaufbau ist, umso mehr verschiedene Pflanzenarten gedeihen auf dem Gründach. Ab einer 15 cm starken Erdschicht kommen auch Ziergräser in die Auswahl. 

In den ersten vier Wochen nach der Anlage eines Gründachs sollte man jede Woche bis zu viermal gießen. So können die frisch gesetzten oder ausgesäten Pflanzen gut anwachsen. Danach beschränkt sich die Pflege des Dachgartens auf ein- bis zweimaliges Unkrautjäten pro Jahr. Vor allem Baumsamen, zum Beispiel von Birken, müssen unbedingt regelmäßig entfernt werden, damit ihre Wurzeln nicht in die Drainageschicht hineinwachsen.

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Grüne Wände für gutes Klima und Lebensraum für viele Tiere

Fassadenbegrünungen haben einen ganz besonderen Charme, sie bringen Blüten und Blattwerk direkt ans Haus und haben einen hohen ökologischen Wert. Eine lebendige Fassadenbegrünung aus Kletterpflanzen bindet das Gebäude nicht nur auf charmante Art und Weise in die Umgebung ein, sie leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Kletterpflanzen an Außenwänden bieten unzähligen Tierarten Unterschlupf. Innerhalb der dichten Triebe verbirgt sich so manches Vogelnest. Die Beeren, etwa von Efeu oder Wildem Wein, sind in der Vogelwelt ebenfalls sehr begehrt und locken viele gefiederte Gartenbesucher an.

Aber auch die Insekten kommen in Fassadenbegrünungen auf ihre Kosten. Sie bieten den nützlichen Spinnen einen warmen und trockenen Lebensraum und die Blüten der verschiedenen Kletterpflanzen locken unzählige Nektarsammler an. Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass der Efeu mit seinen späten nektarreichen Blüten für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten eine äußerst wichtige Nahrungsquelle ist? Übrigens: Beobachtungen zeigen, dass es in begrünten Häusern nicht mehr Insekten und Spinnen gibt als in unbegrünten.

  • Weitere Vorteile einer Fassadenbegrünung
    • Sie sorgt im Sommer für Kühlung, verbessert Luft und Klima im Haus und 
    • bietet als immergrüne Variante im Winter zusätzliche Wärmedämmung der Außenwände. 
    • Grüne Wände schlucken zudem Lärm und binden Schadstoffe und Staub.

Geeignete Kletterpflanzen für ihre Fassadenbegrünung

Art Merkmale Kletterhilfe Besonderheit/Schnitt
Dreilappiger Wilder Wein für Sonne bis Halbschatten; über 20 m hoch; Jahres-zuwachs: 1-2 m; Belaubung von Mai bis Oktober nicht erforderlich; Selbst-klimmer durch Haftscheiben; Absturzsicherung an win-digen Standorten ratsam; Pflanzabstand: 2,5-5 m schafft Vollbegrünung; Bienenweide, Vogelnahrung; kann ohne Schnitt Bauschäden verursachen
Fünflappiger Mauerwein für Sonne bis Halbschatten; bis 25 m hoch; schleppenartig überhängend; Jahreszuwachs: 1-3 m; Belaubung von Mai bis Oktober; Herbstfärbung für Sonne bis Halbschatten; bis 25 m hoch; schleppenartig überhängend; Jahreszuwachs: 1-3 m; Belaubung von Mai bis Oktober; Herbstfärbung für Sonne bis Halbschatten; bis 25 m hoch; schleppenartig überhängend; Jahreszuwachs: 1-3 m; Belaubung von Mai bis Oktober; Herbstfärbung
Efeu für Sonne bis Halbschatten; bis 20 m hoch; Jahreszuwachs: sortenbedingt; immergrün nicht erforderlich; Selbst-klimmer durch Haftwurzeln; Absturzsicherung ab 10 m ratsam; Pflanzabstand: 2-8 m schafft Vollbegrünung; Altersform Bienenweide und Vogelnahrung
Blauregen für Sonne; bis 20 m hoch; Belaubung von Mai bis November; Blüte ab Mai erforderlich; extrem starker Schlinger; für stabile, stab-artige Rankhilfen (Straßen-lampen nicht geeignet); Pflanzabstand: 3-8 m wüchsig; unveredelte Exemplare blühen erst nach vielen Jahren; regelmäßiger Sommer- und Winterschnitt
Waldrebe für Halbschatten bis Sonne; bis 10 m hoch; Blüte im April; Belaubung: April bis Oktober erforderlich; Blattstielranker; Rankgitter (Raster 30-50 cm); Pflanzabstand: 2-5 m robust; nicht welkempfind-lich; Auslichtungsschnitt nach Blüte
Wald-Geißblatt für Halbschatten und Schatten; bis 5 m hoch; Belaubung von April bis Oktober; Blüten von Juni bis September erforderlich; mittelstarker Schlinger; Rankgitter, Pergolen, Lauben; Pflanzabstand: 1,5-3 m starker Blütenduft; Sommerschnitt regt Verzweigung an
Akebie für Sonne bis Schatten; bis 10 m hoch; anfangs zögerlicher Wuchs; im milden Klima wintergrün; Blüte: April bis Mai erforderlich; Schlinger; vertikale Rankhilfen, für Fallrohre geeignet; Pflanzabstand: 1-2,5 m alle 2-3 Jahre Auslichtungsschnitt; kräftiger Frühjahrsrückschnitt einzelner Triebe regt Verzweigung an

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